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Melchior Hemken
(1717-1785)
Catharina Margrete Bohlken
(1716-1757)
Johann Hemken
(1743-1813)
Henriette Philippine Brand
(1745-1824)
Melchior Hemken
(1766-1806)

 

Familienverbindungen

Ehepartner/Kinder:
1. Katharine Sophie Bollenhagen

Melchior Hemken 2 3 4

  • Geboren: 20. Sep. 1766, Bockhorn, Amt Neuenburg, Grafschaft Oldenburg, Deutschland
  • Getauft: 24. Sep. 1766, Bockhorn, Amt Neuenburg, Grafschaft Oldenburg, Deutschland 5
  • Ehe (1): Katharine Sophie Bollenhagen am 4. Jun. 1789 in Jade 1
  • Gestorben: 28. Apr. 1806, Bockhorn, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg, Deutschland im Alter von 39 Jahren
  • Bestattet: 2. Mai 1806, Bockhorn, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg, Deutschland 6

Aufzählungszeichen   seine Todesursache war schwere Erkältung.

Aufzählungszeichen   FamilySearch ID: LD7M-46N.

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Aufzählungszeichen  Ereignisse

1. Religion: evangelisch-lutherisch.

2. Beruf: Kaufmann: Bockhorn, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg, Deutschland.

3. Beruf: Schriftsteller: Bockhorn, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg, Deutschland.


Melchior Hemken aus Bockhorn, Erfolgreicher Kaufmann - vergessener Dichter: 1743.1813, Bockhorn, Amt Neuenburg, Herzogtum Oldenburg, Deutschland

Am Marktplatz in Bockhorn gegenüber dem Rathaus und vor der Kirche, steht ein imposanter Bau. Er beherbergt heute eine Bank, ein Restaurant, eine Anwaltskanzlei. Aus seiner inzwischen mehr als 250-jährigen Geschichte und über seine Bewohner gäbe es vieles zu berichten....
Erbaut wurde das Haus in den Jahren 1753/54 von dem erfolgreichen und begüterten Unternehmer Melchior Hemken (1717-1785), als Wohn-, Geschäfts- und Lagerhaus. Es ist ein eher schmuckloser Zweckbau, der seine Pracht entfaltet auf der heutigen Rückseite: der Erbauer gönnte sich ein Portal mit einer Rokoko-Tür, die als eine der schönsten im Oldenburger Land gilt und als Fotomotiv sehr beliebt ist. Nach dem Tod des Erbauers wurden sein Sohn Johann (1743-1813) Eigentümer und würdiger Geschäftsnachfolger. Dessen Sohn Melchior Hemken (1766-1806) war erfolgreicher Geschäftsnachfolger, wurde aber wegen seines frühen Todes nicht Erbe seines Vaters. Er war jedoch der wohl schillerndste Bewohner des Hauses. Das Anwesen war noch bis 1978 im Besitz der Familie Hemken, die es dann an den Kaufmann Ulrich Becker verkaufte. Im Jahr 1913 ging das komplette Ladeninventar an das Landesmuseum Oldenburg. Seit 1919 gehörte es Familie Jürgens, die es Anfang der 2000er Jahre an einen Unternehmer aus Varel verkaufte. In den folgenden Jahren wurde es stilgerecht restauriert und wird jetzt ausschließlich gewerblich genutzt.
Die Familie Hemken war seit der Mitte des 17. Jahrhundert in Bockhorn ansässig und hatte es 100 Jahre später zu ansehnlichem Reichtum gebracht. Johann, der Vater dieses Melchior, war Eigentümer von Bauernhöfen, einem Krug, einer Ziegelei und eines Handelshauses mit Geschäftsbeziehungen bis nach Spanien, Arabien und sogar nach Übersee. Der Kundenkreis reichte über Bremen und Hamburg bis nach Lübeck, und Hannover und Kassel nach Essen und Dortmund, nach Soest und Münster. Seine Waren bezog er auch aus dem Spessart, aus Frankfurt, Mainz, Trier und aus dem Badischen. Seine Weine waren angesagt in vornehmeren Kreisen. Eigene Segelschiffe mit den Heimathäfen Ellenserdammersiel und Steinhausersiel befuhren die Meere, zu Lande transportierten eigene Pferdefuhrwerke die Ware.
Melchior Hemken wuchs als Einzelkind auf: zwei jüngere Geschwister waren früh verstorben. Er genoss eine durchaus privilegierte Schulbildung mit Hauslehrer in Bockhorn und Gymnasiumsbesuch in Quakenbrück. Schon dort zeigte er großes Interesse an Literatur und Neigung zu eigener Dichtung. Vater Johann machte seinem Sohn jedoch nachdrücklich eine Geschäftsnachfolge schmackhaft, und der folgsame Sohn fügte sich dem väterlichen Wunsch. Er lernte den Kaufmannsberuf bei seinem Vater und wurde von diesem schon sehr früh auf Geschäftsreisen geschickt und mit eigenverantworteten Geschäften betraut. Dabei war er auch in jungen Jahren bereits erfolgreich. Sein literarisches Interesse gab er nie auf und verfolgte es weiter durch ausgiebige Lektüre: sein Vater ließ ihm die nötigen Freiheiten.
Ab 1788 unternahm er Reisen durch Deutschland und das angrenzende Ausland; dabei besuchte er die von ihm verehrten Dichter, darunter Herder, Klopstock, Lavater, Wieland. Von einer Reise im Sommer 1788 nach Braunschweig zu einer Messe wird berichtet: Er machte Geschäfte, berichtete seinem Vater, die Ware kam an, Melchior blieb aus. Seine Eltern vermuteten zunächst nur "kurze Streifereine durch die Umgebung von Braunschweig". Melchior Hemken hatte sich aber eine ausgiebigere Reise erlaubt: Über Halberstadt, Dessau, Weimar bis nach Basel. Erst von da aus - einige Wochen nach Ende der Messe - meldete er sich bei seinen Eltern; bei früherem Kontakt befürchtete er eine Order zur unverzüglichen Rückreise. In Basel fühlte er sich davor sicher und hatte auch bereits Bekanntschaften geschlossen mit damals bekannten Literaten. Diese Begegnungen bedeuteten ihm viel, und er führte sie fort durch zum Teil intensiven Briefwechsel. Seine Eigenmächtigkeit, die er selbst durchaus auch als Ungehorsam gegen seine Eltern empfand, hat das Generationenverhältnis bei Hemkens - soweit überliefert - nicht nachhaltig beeinträchtigt.
Melchior Hemken war sowohl geschäftstüchtiger Unternehmer als auch genau beobachtender Naturliebhaber und feinsinniger Dichter. Sein Geschäftssinn brachte der Familie steigenden Wohlstand. Die Ergebnisse seiner literarischen Arbeit sind in Vergessenheit geraten; nicht unwesentlich dazu beigetragen hat wohl der Umstand, dass er seine Werke anonym veröffentlichte; Grund dafür wiederum ist seine Selbstkritik und seine Bescheidenheit: er schätzte seine Dichtung als noch unvollkommen ein und suchte nicht die Zustimmung breiter Leserkreise; er war ausdrücklich zufrieden, wenn er nur wenige Gleichgesinnte mit seiner Literatur erreichte. Er würde sich heute als "Freizeit-Dichter" oder als "Dichter im Hauptberuf" geworden.
In einschlägigen Zeitschriften wurden seine Gedichte veröffentlicht und wohlwollend besprochen. Sein umfangreichstes Werk "Otaheitische Gemälde" erschien 1803 als Büchlein und ist die romanhaft-schwärmerische Beschreibung des Lebens mit der Natur auf Tahiti. Hemken hat dieses Werk der "Königin der Herzen" Louise, Königin von Preußen gewidmet. Bereits im Jahr 1793 hatte er ein Gedicht dem Prinzen Coburg gewidmet, der seinerzeit als Verfechter der deutschen Selbständigkeit gefeiert wurde; und in 1800 hatte er seine umfangreichere Versdichtung dem König von Preußen, Friedrich Wilhelm III gewidmet.
Im Jahr 1789 heiratete Melchior Hemken die Nichte des Bockhorner Pastors Johann Bollenhagen, Catharina Sophie Bollenhagen. Sie hatten sich erst ein Jahr zuvor kennengelernt. Hemken widmete seiner Ehefrau ein Gedicht von 300 Strophen. Die Ehe war sehr glücklich und mit neun Kindern gesegnet.
Hemken erkrankte Anfang April 1806 an einer schweren Erkältung, die nach Komplikationen zu seinem frühen Tode führte (28. April 1806).

Bericht von Klaus Wenzel, Katteker Nr. 73 November 2020)

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Melchior heiratete Katharine Sophie Bollenhagen, Tochter von Berend Bollenhagen und Helene Cathrine Bollenhagen, am 4. Jun. 1789 in Jade.1 (Katharine Sophie Bollenhagen wurde geboren am 9. Jul. 1770 in Bollenhagen, Jade, Jade, Oldenburg, Deutschland, getauft am 11. Jul. 1770 in Jade, Jade, Oldenburg, Deutschland,7 starb am 24. Mai 1849 in Neuenburg, Kreis Neuenburg, Großherzogtum Oldenburg, Deutschland und wurde bestattet am 30. Mai 1849 in Bockhorn, Amt Varel, Großherzogtum Oldenburg, Deutschland 8.)


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Quellen


1 1789.

2 Hartwig Meyer, Zetel & Team, "OFB Zetel, Deutsche Ortsfamilienbücher, Reihe C, Band 21 ( OGF Band 10 )" (Herausgeber: Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e.V.), 11778.

3 Hermann Oltmanns, OFB Varel, Deutsche Ortsfamilienbücher, Reihe D, Band 1 (Herausgeber: Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e.V.,), 8377.

4 Günter und Hermann Oltmanns OGF e.V., "OFB Varel - Wiefelstede - Rastede - Jade - Schweiburg," database(http://ofb.familienkunde-oldenburg.de), I299403.

5 Kirchenbuch Bockhorn, 1766.

6 Kirchenbuch Bockhorn, 1806.

7 1770.

8 Kirchenbuch Zetel, 1849-033A.

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